Sonntag, 22. Mai 2016

08. Tag: Doliana - Metsovo

Endlich hatten wir heute wieder einen Tag mit Sonnenschein. Wenn ich mich nicht verzählt habe, der zweite bei dieser Tour. Wir haben gleich soviel Farbe bekommen, dass ich Angst habe, von den Jungs nach meiner Rückkehr überhaupt erkannt zu werden. Hätte ich vielleicht doch lieber einen Sunblocker auftragen sollen?
Nach meinem gestrigen Post muss ich heute nochmal auf das Thema Hunde zurückkommen. Bei der Abfahrt vom zweiten Berg des Tages treffen wir auf Hans-Martin (Bild), einen alleinradelnden Klavierlehrer aus Stuttgart. Er warnt uns vor 15 wilden Hunden bei unserem dritten Berg, etwa 10 km vor dem Etappenziel in Metsovo. Er selbst konnte mit 50 km/h bergab gerade noch fliehen, aber wir müssen da ja bergauf, sind also etwas (viel) langsamer unterwegs. Zudem berichtet er von seinem letztjährigen Erlebnis vom gleichen Berg, als er mit einem Stock bewaffnet in eine unschöne 1:1-Situation mit einem der Hunde geraten ist. Zukünftig will er diese Strecke meiden.
Leider ist die Gegend hier so verlassen, so dass es außer einer Transitautobahn keine Alternativen gab. Dank der Warnung von Hans-Martin hören wir die Hunde schon von Weitem, bleiben mit genügend Abstand stehen und rufen den Hunde besitzenden Einsiedler aus seiner einfachen Behausung an einem ansonsten völlig unbesiedelten Abhang. Der Typ winkt einmal wir sollten doch weiterfahren und verschwindet wieder. Nach den Erfahrungen der letzten beiden Tage (sowie auch der Vorjahre) ist Flucht kein guter Ratgeber. So fuhren wir langsam und besonnen dicht beisammen an den laut kleffenden Hunden vorbei, die uns noch etwa 500 m verfolgt haben. Glücklicherweise eine insgesamt weniger Adrenalin verursachende Hundebegegnung als an den Vortagen. Übrigens beim Nachzählen kamen wir auf noch mehr als 15 Hunde.
Ach so, Höhenmeter haben wir auch gemacht. Insgesamt etwa 1.700 m. Aber die sind bei dem ganzen Hundestress kaum ins Gewicht gefallen, so dass wir am Ende überrascht waren, wie schnell wir den letzten Berg gemeistert hatten. Nach einem besonders schlechten Abendessen (Frikadelle mit Käse und fettigen, halbrohen Pommes) ruhen wir uns jetzt im Hotel für die morgige Etappe aus.

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