Sonntag, 31. August 2014

11. Tag: Novalja - Zadar

Aufgewacht sind wir ziemlich unausgeschlafen, ich will mal so sagen: woanders sind die schlechten Hotels wenigstens billig.
Heute sind wir nur 74 km gefahren, aber in Summe waren es dann doch fast 800 Höhenmeter. Schlimmer noch: es war eine fürchterliche Hitzeschlacht bei Temperaturen von knapp 40°C. Ich wage es aber nicht, mich über die Hitze zu beschweren, denn ab morgen droht Regen.
Um den Verkehr zu vermeiden, sind wir über Nebenstraßen über die Insel Pag nach Süden gefahren. Ein Teil der Straßen war nicht asphaltiert, was den Tag nicht einfacher gemacht hat.

Weiter ging es über die Hauptstraße, aber bei diesen Temperaturen bleibt das Fahren unabhängig von der Beschaffenheit des Fahrbahnbelags eine Qual. Landschaftlich ist es sehr schön hier, aber diese Hitze gehört verboten.

Am frühen Abend sind wir in Zadar angekommen. Zadar gefällt uns sehr gut, seit gestern ist hier Nebensaison. Positiv: da Nebensaison ist, ist die Stadt auch nicht mit Touristen überfüllt. Negativ: da Nebensaison ist, hat unsere Unterkunft morgen Ruhetag und es gibt kein Frühstück. Trotzdem ist Zadar eine Reise wert. An der Uferpromenade gibt es seit 2005 eine vom Architekten Nikola Bašić geschaffene Meeresorgel: durch Wellenbewegung wird Luft durch verschiedene Orgelpfeifen gepresst, die je nach Wellenbewegung unterschiedliche Töne erzeugt. Sehr gelungen!

11. Tag: Novalja - Zadar

Die heutige Nacht war etwas dürftig. Im teuersten Hotel der diesjährigen Tour war gestern zeitgleich mit uns eine deutsche Busreisegruppe angekommen. Entsprechend laut war es in der Nacht, so dass wir kaum schlafen konnten. Der letzte Gast kam um halb sechs betrunken ins Hotel zurück und polterte laut durchs Treppenhaus. Im Hotel hat man sich den Gewohnheiten der Gäste angepasst und bietet Frühstück erst ab 9:00 Uhr an. Das war uns natürlich zu spät, so dass wir auswärts in einer Bäckerei frühstückten.
Wir sitzen jetzt zu Mittag auf halber Strecke in einem Grillrestaurant und warten auf unser Essen. Den ganzen Morgen sind wir zwischen West- und Ostseite der Insel ein paar Mal hin und her gewechselt, so sind auch ein paar Höhenmeter zusammen gekommen. 
Das heute noch gute Wetter haben wir aber auch schon zu einer Badepause genutzt. Herrlich das kalte, klare Wasser! So, jetzt kommt das Essen ...

Samstag, 30. August 2014

10.Tag: Perušic - Novalja

Gigantisch! Anders kann ich den heutigen Tag nicht beschreiben. Der Blick aus 1414 m Höhe auf die kroatische Küste ist gigantisch. 

Und die fast 20km lange Abfahrt zur Küste ist auch gigantisch. Einfach wunderbar! Der Anstieg war ebenfalls sehr schön: auf wenig befahrenen Nebenstrassen ging es auf (meist) gutem Asphalt mit moderater Steigung durch den schönen Nationalpark Velebit.  

Nach einigen lokalen Maxima und Minima haben wir gegen 14.30 dann unser globales Maximum von 1414 Hm erreicht und wurden durch einen gigantischen Ausblick belohnt - aber ich wiederhole mich...

10. Tag: Perusic - Novalja

Besondere Tage erfordern besondere Maßnahmen. Deswegen sind wir heute um 06:30 augestanden. 07:00 Frühstück, 08:00 Aufbruch und um 12:00 waren die ersten 700 Höhenmeter geschafft. Aber der Reihe nach:
Von Perusic sind wir zunächst zum See Kruscica gefahren. Am frühen morgen war es noch richtig kalt, insbesondere im Schatten.

Weiter ging es auf einer kleinen, schmalen Asphaltstraße in den Velebit Nationalpark. Die Straße führte uns auf etwa 1270 m Höhe. Naja, gestartet sind wir bei 575 m, macht also einen Anstieg von 700 m.

Zunächst mussten wir nochmal 200 Höhenmeter runterfahren und anschließend einige Meter wieder hoch, bis wir die Passhöhe von 1414 m erreicht haben. Nur wenig später gab das Gebirge den ersten Blick auf die Adria frei. Gigantisch!

Nach rauschender Talfahrt (immerhin mussten wir über 1400 Höhenmeter abbauen) sind wir mit der Fähre auf die Insel Pag übergesetzt. Pag zeigt sich von seiner schroffen Seite. Trotz später Stunde war hier eine Affenhitze.

Ich weiß nicht, was eine nette Unterkunft auf Pag kostet. Aber unsere Bude mit mini-Zimmer und uninspiriertem Personal ist unverschämt teuer.

10. Tag: Perušić - Novalja

Heute stand die Königsetappe auf dem Programm. Weil keine Verpflegungsmöglichkeit auf der Strecke zu erwarten war, mussten wir uns gut vorbereiten: Sponsor of the day waren daher 2 Getränkeanbieter.

Nach einem eher spärlichen Frühstück starteten wir gegen 8:00 Uhr mit der Tagesetappe. Auf 20 ebenen km konnten wir uns zunächst warm fahren, ehe die ersten 700 Höhenmeter anstanden. 

Auf dem ersten Gipfel kam uns ein Papa mit seinen 2 Jungs entgegen, ganz begeisterte Radler. Die drei mussten kein Gepäck mitschleppen, weil die Mama mit dem Auto hinterher fährt. Wir haben uns auf dem ersten Gipfel mit unseren Weingummis und Keksen versorgt, ehe es dann wieder 200 m bergab ging. Zu guter letzt ging es dann nochmal 350 m bergauf auf die Passhöhe von 1414 m ü. NN. Hier könnten wir tolle Ausblicke genießen, sowohl ins Landesinnere als auch auf die Adria mit ihren vorgelagerten Inseln. 

Zur Erholung diente eine rauschende Bergabfahrt auf Meereshöhe Null. Zum Schluss mussten wir ordentlich in die Pedale treten, um die 17:30-Fähre auf die Insel Pag noch zu erwischen. Dank einer kleinen Verspätung der Fähre konnten wir schließlich die letzten drei Plätze ergattern. Auf Pag wurde es nochmal anstrengend: auf den letzten 9 km waren nochmal 180 Höhenmeter zu bewältigen. Insgesamt wurden es heute 102 km und 1450 Höhenmeter.

Freitag, 29. August 2014

9. Tag: Plitvička Jezera- Perušić

Landschaftlich war das heute eine supertolle Etappe, die mit nicht fahrradidealem Untergrund kombiniert war: für die ersten 20 km haben wir über 3 Std. gebraucht. 
Das Fahren auf durchnässten Wald- und Treckerwegen durch hügeliges Gebiet trainiert Kondition und Koordination. Auch meine Arme haben heute ein anstrengendes Training bekommen. Bei zu gerölligen oder zu matschigen Steilstücken mussten aber auch Falko und Frank schieben.
Ausserdem waren kurz vor Mittag einige unerwartete Hindernisse zu überbrücken, denn ein Zurück auf dem schwierigen Treck kam für uns nicht in Frage. Ab Mittag kamen wir dann auf guten Strassen mit wenig Autoverkehr gut voran,  mit einer Ausnahme: ca 100 Hm  auf  gut 1 km Geröllstrecke waren zu meistern - schieben kann so anstrengend sein, aber immerhin: dieses Teilstück war komplett Kfz-frei.

9. Tag: Plitvička Jezera - Perušić


Das Frühstück ist mangels Auswahl recht kurz und kurz war auch die heutige Etappe. Bereits gestern hat sich im Gespräch mit einem Ranger vom Nationalpark abgezeichnet, dass wir unsere geplante Strecke nicht nehmen können, da man uns mit Fahrrädern nicht in den Park lässt. 

Als Alternative stehen zwei Routen zur Auswahl, wir entscheiden uns für die, die auf einer Karte mit einem Fahrrad markiert ist, also für die falsche. Was das Fahrradsymbol dort zu suchen hat, erschließt sich mir nicht. Auf diesem Trampelpfad ist man mit Fahrrad vollkommen falsch. Erst kämpfen wir uns durch Sand, Matsch und nochmehr Matsch, dann stehen wir auf einer Wiese. Wir fahren 500m zurück und probieren den Weg mit mit dem Einfahrtsverbot-Schild. Dieser Weg bringt uns voran. Allerdings haben wir im weiteren Verlauf zwei Hindernisse zu überwinden:

Zunächst liegt ein Baum quer über dem Weg. Aber sowas von ungünstig, dass wir einige Zeit brauchen, uns und unsere Ausrüstung hinüber zu schleppen.

Im weiteren Verlauf stehen wir vor einer zusammengefallenen Brücke. Überfahren unmöglich, rüberbalancieren geht. Also tragen wir Räder und Ausrüstung auf die andere Seite. Trotz aller Hindernisse ist der Weg entlang des kristallklaren Bachlaufs sehr spektakulär.

Vor Perušić profitieren wir von der Tatsache, dass unsere Straße infolge von Bauarbeiten gesperrt ist. Wir fahren um die Sperre herum und haben die Straße für uns allein. Ein super Tag heute.

Donnerstag, 28. August 2014

8. Tag: Bihać - Plitvička Jezera

Falko hat sich heute selbst übertroffen: wie er diese Fahrradwege gefunden hat ist mir ein Rätsel. Direkt nach dem Grenzübergang ging es auf kroatischer Seite durch die schöne Korana-Schlucht: für vollgepackte Treckingräder eigentlich nur bedingt geeignet, aber es war wunderschön und ich habe kein Problem mein Fahrrad auch ein paar Meter zu schieben und mich durch enge Stellen zu quetschen

Der Fahrradtag endete Mittags an den Plitvička Seen, an denen wir bis Abends die tollen Wasserfälle erwandert haben. Die Seen sind Weltnaturerbe und es kommen bis zu 5000 Besucher täglich. Trotz der vielen Besucher sind die Seen sehr, sehr sehenswert. Ich bin sehr froh, dass wir uns hier einen halben Tag "Fahrrad-Auszeit" genommen haben.

8. Tag: Bihać - Plitvička Jezera

Heute hat es das Frühstücksorakel gut mit uns gemeint. Einziger Zwischenfall: Mein Auftritt beim Servicepersonal, als ich darauf hingewiesen habe, dass es keine Spiegeleier mehr gäbe. Der Angesprochene ruft lautstark nach dem englischsprachigen Kollegen, dieser erscheint 5 Minuten später an unserem Tisch und fragt, ob mir kalt sei. Langsam verstehe ich: gestern abend habe ich mich bei dem Angesprochenen beschwert, dass das Fleisch kalt sei. Und die Pommes seien ebenfalls kalt. Und der Rest auch. Das mit dem "kalt" hatte der Angesprochene wohl falsch verstanden und völlig sinnentstellt dem Kollegen mit auf den Weg gegeben. Ansonsten war das Frühstück sehr gut und so war der Tag.
Nach der Abreise aus Bihac war die Grenze schnell erreicht. Auf kroatischer Seite haben wir auf einer Verkehrsinsel Leiset und Paul aus Australien getroffen. Die beiden sind erst von Kolumbien nach Patagonien geradelt und fahren nun von Madrid nach Istanbul. Und während wir uns so unterhalten, stößt Joe aus USA zu uns. Er fährt von Frankreich nach Bosnien. Von links nach rechts: Frank, Leiset, Marion, Paul, Joe.

Wir unterhalten uns recht lange, dann müssen wir weiter. Erst entlang der Schlucht vom Fluss Korana, der aus den Plitvička Seen enspringt.

Anschließend fahren wir weiter zu den auf einer Höhe von 600 m gelegenen Plitvička Seen, die aus insgesamt 16 einzelnen Seen bestehen, die aus mehreren Flüssen gespeist werden. Im Bereich der Seen gibt es mehrere spektakuläre Wasserfälle zu bewundern.

Seltsam ist nur das Verhalten der Inhaberin unserer Unterkunft: meine Frage, ob wir die Fahrräder über Nacht auf die überdachte Terasse , um genau zu sein: die viel zu große, völlig leere überdachte Terasse, stellen dürfen, wurde negativ beantwortet. Mein Ansinnen wurde als "crazy" bezeichnet. Gastfreundlichkeit geht anders. Alles, was man hier über Service weiß, hat man aus dem KGB-Methoden-Handbuch gelernt.

8. Tag: Bihać - Plitvička Jezera

Dank der vielen guten Wetterwünsche hatten wir heute einen super sonnigen und schönen Tag. Gefahren sind wir nur 42 km und 640 Höhenmeter. Den Rest des Tages haben wir mit Wandern an den Plitvičker Seen verbracht. Das war eine willkommene Abwechslung und wir haben es sehr genossen. Dank der herrlichen Ausblicke auf unzählige Wasserfälle haben wir endlos Fotos geschossen. Jetzt sitzen wir beim Abendessen und warten auf unsere Pizza.

Mittwoch, 27. August 2014

7. Tag: Karlovac - Bihać

Von Karlovac sind wir auf der stark befahrenen Hauptstraße Nummer 1 nach Süden geradelt, um möglichst bald nach Westen zum Grenzübergang bei Maljevac abzubiegen. Die Einreise nach Bosnien Herzogowina ging recht schnell über die Bühne. Keine Wartezeit, gelangweilte Beamte, bisschen Smalltalk und weiter.

Wir haben uns für die Route über Cazin entschieden, was den Nachteil eines größen Verkehrsaufkommens hat. Und den Vorteil, noch an der Burg Ostrožac (Ostrožac Castle) vorbeizukommen. Die Burg wurde im 16. Jahrhundert erbaut, zwischen 1900 und 1906 von einem Abkömmling der Habsburg-Sippe erweitert und wird nun, im 21. Jahrhundert renoviert. Direkt hinter der Burg ging es dann in engen Serpentinen runter zum Fluss Una, dem wir bis Bihac gefolgt sind.
Auf der Brücke über den Fluss halten wir kurz an. Die Bilder, die sich auf den beiden Seiten zeigen, können unterschiedlicher nicht sein. Rechts: düstere Wolken. Links: blauer Himmel. Wir fahren nach rechts.


Mit Erreichen des Hotels hat es schlagartig angefangen zu gewittern: erst der Blitz, dann der Donner, dann der Stromausfall. Letzter hat am längsten angehalten, weswegen ich im Dunkeln geduscht habe.
Bihac selbst ist ähnlich wie Burg Ostrožac renovierungsbedürftig, hat aber ein ausgesprochen gutes Hotel mit einem ausgesprochen schlechtem Restaurant.

7. Tag: Karlovac - Bihać

Falkos Butter-Orakel hat fuer heute einen fantastischen Tag vorhergesagt, die Frühstücksbutter war fast flüssig. Dennoch hat es heute morgen ordentlich geregnet. Wir sind etwas später los, mussten uns zweimal kurz unterstellen und haben gegen Mittag ein paar Tropfen mitbekommen. Richtig Glück haben wir heute Abend gehabt: Kurz nach der Ankunft im Hotel fing es an wie aus Kübeln zu gießen. Das Butter-Orakel lag also nicht so ganz falsch, es hätte durchaus schlimmer kommen können.

 Ansonsten war heute ein guter Tag: Wir haben 107 km und knapp 900 Höhenmeter geschafft. Die Straßen waren gut, die Ausblicke teilweise spektakulär, nur die ersten und letzten Kilometer hatten wir mit viel Verkehr zu kämpfen.

7. Tag: Karlovac - Bihać

Heute läufts mal wieder so, wie es läuft, wenn es so läuft, wie es läuft, wie es nicht laufen soll. Seit dem Frühstück regnet es in Strömen. Wir warten auf Besserung, die nicht kommt. Jetzt ist 9:00, jetzt müssen wir los. Egal, wie stark es regnet.

Dienstag, 26. August 2014

6. Tag: Podčetrtek - Karlovac

Nachdem wir gestern einen perfekten Fahrradtag hatten, hat sich Kroatien noch nicht von seiner positiven Fahrradseite gezeigt. Die  ersten 40km sind wir auf kleinen Nebenstraßen durch das schöne Soltatal gefahren , dann haben wir die restlichen 60km auf Haupt- oder sehr stark befahrenen Strassen verbracht. Radwege gibt es wenig, und wenn sind sie entweder in schlechtem Zustand oder werden anderweitig genutzt (Parkplatz, Restauranttische, Baumaterialien...). Außerdem beginnen und enden Radwege urplötzlich oder mittig sind Verkehrsschilder angebracht. (besonders toll: abgesägte Schilder, bei denen das Metallrohr noch 2cm aus dem Boden ragt.) 
Jetzt erhole ich mich erst einmal von dem vielen Auto/LKW-Verkehr und Morgen hoffe ich auf weniger stark befahrene Strassen.

6. Tag: Podčetrtek - Karlovac

Ich habe festgestellt, dass sich bereits am Verlauf des Frühstücks erkennen lässt, wie der Tag wird. Ich habe mich bei meinem heutigen Frühstück mit einer weltweit verbreiteten Unsitte rumgeärgert:  tiefgefrorene Butterportionspäckchen. Warum machen die das? Sofortiges Öffnen der Päckchen mit anschließender Lagerung an der Kaffeetasse war nicht ausreichend, also musste ich wieder mal das Messer im Kaffee anwärmen und dann etwas Butter abhobeln. Die Wärme reicht aber nur für drei Späne, dann wieder ab mit dem Messer in den Kaffee. Am Schluss war mehr Butter im Kaffee als auf dem Brot.
So war dann auch der Tag: diesiges Wetter mit gelegentlichem leichten Regen. Viel Hauptstraße, teilweise mit unangenehmen Baustellen. Die Stadt Karlovac hat sich auch nicht von ihrer besten Seite gezeigt, also sond wir gleich weiter zur gebuchten Unterkunft.

Das Hotel liegt an einer stark befahrenen Straße, aber so schlimm, wie Frank es schildert, ist es nicht: unter der laufenden Dusche habe ich den Straßenverkehr kurzfristig nicht mehr gehört. Das kann aber auch daran gelegen haben, dass ich durch den Verschluß des Fläschchens mit Hotelshampoo abgelenkt war. Das Ding war mit nassen Händen nicht auf zu kriegen. Warum machen die das? Gut, dass ich auf der Radtour nicht morgens dusche, denn das wäre kein gutes Omen für den kommenden Tag.

6. Tag: Podcetrtek - Karlovac

Erschöpft sind wir gerade nach 111 km und knapp 600 Höhenmetern im Hotel angekommen. Hotel? Dank Falkos neuer Liebe zu Autobahnraststätten nächtigen wir wieder in einem Autohof. Aber halb so schlimm, die Betten hängen nur etwa 40 cm durch. Sie passen sich somit unserer gebeugten Haltung auf dem Rad in guter Näherung an.
Auch das Wetter war bis auf Sprühregen heute Morgen und gegen Nachmittag ganz akzeptabel. Die Straßenverhältnisse wurden jedoch zunehmend schlechter. Heute morgen noch kleine Wirtschaftswege, gegen Mittag eine kleine Wasserfurt und abends die Hauptstraße. Übrigens sind wir jetzt in Kroatien.

Montag, 25. August 2014

5. Tag: Murska Sobota - Podčetrtek

Ein supertoller Radtag war das heute. Gegen Mittag kam die Sonne, obwohl wir morgens noch mit Regen gerechnet hatten. Die Landschaft ist  wunderschön, sehr grün und hügelig. Man möchte dauernd anhalten um das Panorama zu geniessen. Auf unserer Strecke gab es nur wenig Autoverkehr, ausserdem hat Slowenien viele gut ausgebaute Radwege. Als wir gegen Abend so einen ausgewiesenen Radweg verlassen haben um einen "besseren" Weg zu fahren, durften wir prompt einige Meter die Räder schieben inkl. Überquerung der Bahnschienen.

5. Tag: Murska Sobota - Podčetrtek

Nach der Mittagspause ging es weiter nach Podčetrtek. Nach einigen Anstiegen sind wir dem Sotlatal im kroatisch-slowenischem Grenzgebiet gefolgt. Wir haben uns für die slowenische Seite entschieden, Kroatien kommt erst morgen dran. Wunderschöne Gegend hier! PS: heute hält der Duschkopf, aber mit knapp 65x65cm ist die Duschtasse recht klein. Aber man kann ja nicht alles haben.

5. Tag: Murska Sobota - Podčetrtek

Wir haben Murska Sobota bei kühlem, aber trockenem Wetter verlassen. Auf Nebenstraßen ging es weiter nach Süden und wir konnten zusehen, wie das Gelände um uns herum immer hügeliger wurde. Da heute nur 94 km zu fahren waren, konnten wir uns bereits nach 45 km in Ptuj zur Mittagspause in die Sonne setzen. Ptuj ist die älteste Stadtgemeinde Sloweniens und hat einen sehr schönen Marktplatz. Einen ähnlich alten Eindruck machten dummerweise auch die Backwaren, die wir in einer Bäckerei gekauft haben. Egal, dafür war der Kaffee im Cafe nebenan ausgezeichnet.
In Ptuj haben wir die Drau überquert, bemerkenswerterweise auf einer Fußgängern und Radfahrern vorbehaltenen Brücke, ganz ohne Autoverkehr. Slowenien fällt uns wiederholt als fahrradfreundlich auf.

5. Tag: Murska Sobota - Podcetrtek

Endlich wird das Wetter besser. Nach einigen Wolken am Morgen bleibt es heute schön. Zum Glück! Die Etappe führte uns nach Süden, nahe an die slowenisch-kroatische Grenze. Die Landschaft erinnert uns an die deutschen Voralpen, es gefällt uns wirklich gut hier. Insgesamt 3 Anstiege mussten wir bewältigen, so dass gut 550 Höhenmeter zusammen kamen. Jetzt duschen wir, dann kriegen wir in unserer Pension noch etwas zu essen.
Gestern haben wir ja an insgesamt 2 Grenzübergängen kein Slowenien-Schild aufnehmen können, heute holen wir es nach: der dritte Übergang hat endlich ein solches Schild.

Sonntag, 24. August 2014

4. Tag: Keszthely - Murska Sobota

Nein, wir sind noch nicht in Dubrovnik angekommen, und nein, es handelt sich nicht um einen Fehler bei der Handhabung des Navigationssystems: Bis Dubrovnik sind es noch einige Tagesetappen. Dobrovnik liegt in Slowenien und klingt nur zufällig wie unser diesjähriger Zielort.

4. Tag: Keszthely - Murska Sobota

Heute Abend haben wir mit einer Flasche slowenischem Merlot auf das Erreichen von Land Nummer 33 angestoßen: Slowenien.
Nach der Regenpause (siehe Foto) haben wir Ungarn auf einer halbwegs fertigen, aber für den Verkehr noch nicht freigegebenen Straße verlassen und sind nach Slowenien eingereist. Leider gab es an der Grenze  (noch?) kein Länderschild mit den Schriftzug "Slowenien". Also sind wir ohne Foto weiter und 5 km später über die nächste Straße nochmal nach Ungarn rüber. Dank Schengen kein Problem, nur: auch dort kein Slowenien-Schild. Ärgerlich, dann müssen wir es bei der Ausreise nochmal versuchen.
Im weiteren Verlauf sind wir der Empfehlung eines Ehepaares aus dem Westerwald gefolgt und über gepflegte Radwege nach Murska Sobota gefahren. Die Radwege folgen nicht immer der Straße sondern führen mitunter quer durch ein Maisfeld und sind in hervorragendem Zustand.

Oft werde ich gefragt, ob ich für eine Fahrradreise noch einen Tipp zur Hand hätte, was man denn unbedingt für unterwegs mitnehmen solle. Hier meine Empfehlung, geprägt durch die letzten 48 Stunden: ein Radtrikot zum Wechseln, vernünftiges Regenzeug, eine Fahrradbrille und eine Duschstange. Die Duschstange habe ich dummerweise dieses Jahr nicht dabei. Aus irgendeinem Grund sind diese Dinger in unseren Unterkünften immer kaputt. Entweder rutscht der Duschkopf sofort auf Hüfthöhe runter oder er bleibt oben, knickt aber runter und bewässert die Wand. Gestern konnte ich den Duschschlauch noch mehrfach um die Duschstange wickeln, damit er oben bleibt. Heute fiel mir keine technische Lösung ein. Daher überlege ich, auf der nächsten Tour eine Duschstange mitzunehmen.

4. Tag: Keszthely - Murska Sobota

Heute Morgen sind wir um Viertel vor 9 Uhr gestartet. Entgegen der Wettervorhersage von gestern und dem ersten Ausblick aus dem Zimmer nach dem Wachwerden entwickelte sich das Wetter zunächst sehr positiv: zunehmend blauer Himmel. Die Strecke entpuppte sich als einziges Auf und Ab: Für einen Höhengewinn von 100 m mussten wir insgesamt 600 Höhenmeter bis zum Mittagessen überwinden. Noch anstrengender wurde das Mittagessen selbst: 3 fettige Pizzen Hawai. Während und nach dem Essen wurde das Wetter auch zunehmend schlechter. Die bedrohliche Wolkenkulisse entlud sich in einem zweistündigen Dauerregen. Zum Glück erst, nachdem wir einen guten Unterstand gefunden hatten. Insgesamt wurden es heute 105 km. Beim Abendessen in Slowenien haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese Streckenlänge für die angebotenen Großportionen noch zu gering ist.

Samstag, 23. August 2014

3. Tag: Balatonalmadi - Keszthely

Tagesetappe: 90 km. Unsere Mittagspause haben wir beim ersten Donnergrollen abgebrochen. Der Plan: bis zum Regen so viele Kilometer fahren wie möglich. Der Plan funktionierte etwa 10 km. Dann mussten wir uns unterstellen, wie Frank berichtete. Die restliche Strecke bis Keszthely haben wir dann am Stück geschafft, auch wenn 3 km vor dem Ziel der Regen wieder anfing. So sind wir dann nicht mehr so ganz trocken in unserer Unterkunft angekommen.
Nach dem Duschen habe ich versucht, mich mit dem bereitliegenden Handtuch abzutrocknen, aber es ist wie verhext: das Ding nimmt keine Feuchtigkeit auf. Als ob es imprägniert ist. Man bleibt genau so nass wie vorher. Aber da wir recht früh angekommen sind, bleibt noch genug Zeit zum Lufttrocknen.

3. Tag: Balatonalmadi - Keszthely

10 km nach der Mittagspause müssen wir die erste Regenpause einlegen: ausgerechnet in einem Weinlokal. Es gibt aber auch Palatschinken. Ansonsten befahren wir den Radweg um den nördlichen Plattensee. Der Weg pendelt laufend zwischen See und Bundesstraße, also zwischen schön und nicht so schön. Keine Sorge, obwohl wir zu viele ungarische Forint eingetauscht hatten, trinken wir hier keinen Wein!

Freitag, 22. August 2014

2. Tag: Budapest - Balatonalmadi

Nach 112 km und knapp 500 Höhenmetern haben wir unsere Pension am Plattensee erreicht. Der Tag heute war sehr abwechslungsreich, wir hatten alles dabei: Hauptstraße, Wirtschaftswege, Feldwege und Trampelpfade. Da es vor ein paar Tagen noch heftig geregnet hatte, mussten wir in schattigen Wäldern auch so manche Schlammpassage meistern. Jetzt geht es uns gut und wir freuen uns aufs Abendessen.

2. Tag: Budapest - Balatonalmadi


Die 112km zum Plattensee waren nicht sonderlich gebirgig und Gegenwind gab es auch nicht. Trotzdem sind wir ziemlich kaputt. Erschreckend. 
Das auf dem Foto ist übrigens nicht der Plattensee, sondern der kleine See etwas östlich davon. Der Plattensee sieht auch ganz anders aus: dunkle Wolken, ziemlich diesig und deutlich kälter.

Donnerstag, 21. August 2014

1. Tag: Anreise Budapest

Nach angenehmem Flug konnten wir gegen 15:30 Uhr mit der Tour beginnen. Um nicht dem Budapester Straßenverkehr ausgesetzt zu sein, haben wir jeden Meter Grünfläche genutzt, wie hier unmittelbar am Flughafenzubringer. Uns geht's super, wir sind nach 27 km gerade im Hotel angekommen und werden gleich etwas essen. Nachdem ich dachte, dass wir schon alle Arten von Unterkünften durch hätten, hat Falko doch noch etwas neues aufgetan: ein Autobahnhotel. Hoffen wir auf ein Nachtfahrverbot für LKWS in Ungarn.

Tourstart Frankfurt

Es geht vorran: Frank ist pünktlich angekommen, mein Versuch, ihm eine Luftpumpe zu verkaufen, ist am Preis gescheitert. Die Räder sind aufgegeben. Es kann losgehen.

Tourstart Bochum

So, gestern noch extra eine neue Luftpumpe gekauft, und heute liegt sie schon im Gleisbett des Essener Hauptbahnhofs. Sie ist mir beim Umsteigen in den IC runter gefallen. Sonst ist alles prima, abgesehen davon, dass ich schon durch den halben Zug laufen musste, weil mir die Schaffnerin versehentlich schon die Rückfahrt entwertet hat ...

Mittwoch, 20. August 2014

Tourvorbereitung beendet

Es geht los. Ausgerüstet mit vier verschiedenen Ladegeräten, 40m Luftpolsterfolie (Packmaterial für die Räder), vielen guten Wünschen und einigen nicht minder gutgemeinten Abschiedsgeschenken (allen voran zwei Päckchen Ahoi Brause für schlechte Zeiten von meinen fürsorglichen Kollegen), geht es los. Zunächst nur bis zum Bahnhof und weiter mit der Bahn zum Flughafen Frankfurt, wo wir morgen früh beim check in auf Frank treffen werden.

Freitag, 15. August 2014

Tourvorbereitung

Hallo erstmal. Dieses Jahr fahre ich auch wieder mit. Allerdings muss ich meine neue Rolle als bloßer Mitfahrer erst noch finden. Nach 15 Europa-Radtouren bleibt bei mir für Dinge wie Tourvorbereitung einfach keine Zeit, da ich mich mit dem Heranziehen des Nachwuchses beschäftige, der die Tour irgendwann hoffentlich fortführen wird. Wahrscheinlich dann, wenn wir in hohem Alter kurz vor Andorra gestrandet sind und den Anstieg nicht mehr schaffen. So ruht die Planung dieses Jahr hauptsächlich auf Falkos Schultern.
Gerade wollte ich aber wenigstens mal schauen, wo wir überhaupt hinfahren und habe mir Falkos Routenplanung bei RidewithGPS im Internet angeschaut. Überrascht habe ich festgestellt, dass die Strecken im Schnitt etwa 20-30 % kürzer sind als gewohnt. Mir stellte sich sofort die Frage, ob das Rücksichtnahme auf einen vollkommen untrainierten, zunehmend übergewichtigen und chronisch schlafdefizitären Familienvater ist, oder ob Falko sich einfach ein zusätzliches Polster für Verfahren und Planungsunwägbarkeiten eingebaut hat. Naja, ich fand's auf jeden Fall sehr umsichtig, denn in meinem Zustand kommen mir die kürzeren Strecken sehr gelegen.
Als ich so zum Seitenende scrolle entdecke ich, dass auf der Webseite die Entfernungsangaben nicht im metrischen System sondern in Meilen angegeben sind, was ich bei meinem Vergleich noch nicht berücksichtigt habe. Als nächstes werde ich jetzt mal bei google nachschauen, wie viele Meilen denn in einem Kilometer stecken ...

Sonntag, 3. August 2014

Die Vorbereitungen laufen

Die Vorbereitungen für die Tour 2014 laufen auf Hochtouren. Es sind nur noch gut 2 Wochen bis zum Start. Und dieses Jahr sind wir wieder zu Dritt! Daher wird es eine "echte" Fortsetzung der Europa-Radtour geben mit Start in Budapest! @Frank: wir freuen uns sehr, dass Du dieses Jahr wieder dabei bist :-) .