Alles erscheint hier Faktor 2 teurer als in Deutschland. Aber es ist auch alles verdammt gut hier. Die Hotels, das Essen, die Radwege, und dazu noch die herrliche Landschaft. Es ist einfach toll hier. Die vielen Höhenmeter gehen aber auf die Kondition. Nach dem doch eher einfachen Radfahren in der Po-Ebene in Italien sind die Schweizer Pässe nun doch eine andere Herausforderung. Bei 11% Steigung muss ich soviel Pause einlegen, dass Falko und Frank mir heute am Flüela-Pass je eine Radtasche abgenommen haben. Der Unterschied mit oder ohne Gepäck bei 11%Steigung zu fahren ist gigantisch. Von da ab habe ich die beiden (die nun mit 1.5-fachem Gepäck den Pass erzwingen) quasi abgehängt und komme im Vergleich zu Frank und Falko relativ entspannt am 2381m hohen Flüela-Pass an.
Donnerstag, 31. August 2023
08. Tag: St. Moritz - Davos
Kurzer Nachtrag zu gestern:
Gestern fiel mir ein Schaden am Bremshebel der Magura-Bremse auf, der für das Hinterrad. Da in St. Moritz weder Ersatzteile für Magura noch klassische Seilzugbremsen verfügbar sind, war die Not groß. Unter der Annahme, dass die Bremsschläuche kompatibel sind, habe ich in einer Werkstatt einen Shimano Bremshebel an mein System anbauen lassen. Was soll ich sagen? Fahrrad gestern um 17:45 abgegeben und heute morgen um 08:45 abgeholt. Funktioniert bestens!
Vielen Dank an Engadin Bikes in St. Moritz für die Unterstützung!
Die Tour führte uns heute über den Flüelapass, der auf 2383m liegt. Auf der Passhöhe waren windige 7°C. Flüela ist ein Wort aus der Sprache der Einheimischen und bedeutet so viel wie "Hölle für Radfahrer". Die Schweiz ist mehrsprachig.
Mittwoch, 30. August 2023
07. Tag: San Giacomo Filippo - St. Moritz
Die Sperrung des Splügen-Passes hat uns kalt erwischt, jetzt müssen wir umplanen - das heißt: Neue Strecken, neuen Hotels, neue Probleme.
Wir haben uns entschieden, heute nach Osten über den Majola-Pass zu fahren. Majola scheint aus der Sprache der Eingeborenen zu kommen, ich vermute es bedeutet so viel wie "Hölle für Radfahrer". Ich kann gar nicht genau sagen, wieviele Serpentinen es waren, aber es war die Hölle auf Erden für Radfahrer.
Der Pass hat einige Besonderheiten: er ist die Wasserscheide zwischen Donau und Po. Was hier im Klo abgespült wird, geht erstmal nach Bayern und weiter ins Donaudelta.
Besonderheit Nr. 2: wenn man die Passhöhe des Majola-Passes erreicht hat, dann ist man oben. Und bleibt oben, denn es gibt keine Abfahrt ins Tal. Man fährt auf einer Höhe von rund 1800m einfach weiter bis nach St. Moritz.
Ich war vorgewarnt, dass St. Moritz ein gefährliches Pflaster ist: hier wurden Szenen für 2 James Bond Filme gedreht. Trotzdem hat es mich sehr überrascht, im Kreisverkehr überholt und geschnitten zu werden. Das war knapp. Ich konnte die Fahrerin nach 100m stellen und die Situation in einem recht offenen Gespräch mit Ihr aufarbeiten.
Dann gab es da noch ein Problem mit meiner neuen Fahrradbrille: ich konnte die Brille im Hotel nicht wiederfinden und meine Mitfahrer haben sich über mich lustig gemacht und alle Gegenstände aufgeführt, die ich im Laufe der Jahre auf der Radtour verloren habe. Beispielhaft sei hier eine an einer ungarischen Tankstelle zurückgelassene Kreditkarte erwähnt.
Ich denke Folgendes: Da man seine eigene Senilität schlecht einstufen kann, sollte man hin und wieder so tun, als hätte man was verbummelt. Die Reaktion des Umfelds kann dann von "nein, Du verbummelst doch nichts!" bis zu "man ey, Du schon wieder!" ausfallen.
Meine Fahrradbrille ist wieder aufgetaucht, aber die Resktion meiner Mitfahrer hat mich doch sehr nachdenklich gemacht.
07. Tag: San Giacomo Filippo - St. Moritz
Etwas deprimiert starten wir heute: es geht zuerst 200 hm steil bergab zurück nach Chiavenna um von dort den Malojapass mit gut 1800 hm zu nehmen. Auf italienischer Seite gibt es einen wunderschönen Fahrradweg. Auf Schweizer Seite müssen wir uns die Routa 3 mit dem normalen Verkehr leider teilen , und dies ist insbesondere in den Spitzkehren, die sich auf den letzten 4 km vor dem Pass den steilen Fels hochschlängen sehr anstrengend. Aber wir sind glücklich oben angekommen.
Dienstag, 29. August 2023
06. Tag: Mandello del Lario - San Giacomo Filippo
Hmpf, wir sitzen hier am Anstieg zum Splügenpass und müssen damit klarkommen, dass der Pass vorerst geschlossen bleibt.
Der Tag hatte aber auch positive Aspekte: ich habe den heutigen Urlaubstag genutzt, um auf Shopping-Tour zu gehen. Da meine Fahrrad-Handschuhe zuhause liegen geblieben sind, habe ich mir neue gekauft. Und eine neue Radbrille habe ich mir auch gegönnt. Die alte Brille ist mit heute Vormittag unglücklich vom Kopf gefalle. Direkt unter das Hinterrad. Überraschenderweise sind Radbrillen dafür nicht ausgelegt.
Die neue Brille werde ich auch im Büro tragen, mal abwarten ob es jemand komisch findet. Wenn Musiker und DJs mit Skibrillen auftreten, dann kann ich ja wohl mit Radbrille am PC sitzen.
Aber nicht nur bei uns läuft es schlecht: während wir im Süden sitzen und keinen Weg nach Norden finden, ist ein Kollege weiter nördlich mit dem Rad unterwegs und findet keinen Weg nach Süden. Gutes Wetter hatte der auch nicht, aber dafür funktioniert seine Radbrille noch.
06. Tag: Mandello del Lario - San Giacomo Filippo
Der heutige Tag wird als Tag der Strassensperrungen in unsere Tourgeschichte eingehen. Es beginnt kurz nach Tagesstart: an der Ostseite des Comer Sees gab es einen Felssturz nach dem heftigen Regen der letzten Tage: Strassensperrung. Der Polizist vor Ort schickt alle Autos zurück nach Lecco auf die Autobahn. Für uns hat er aber keine adäquate Fahrradoption ausser Warten oder Bootstransfer von Lecco. Er lässt uns nach etwas Hin und Her durch die Strassensperrung mit den Worten: "versucht euer Glück". Und wir hatten Glück! Als wir an der Felssturzstelle ankamen waren die Bauarbeiter gerade fertig und ließen uns ohne Probleme passieren.
Weiterhin gab es Fahrradwegsperrungen wegen Überflutung. Das erste Mal konnten wir eine machbare Alternativroute finden, das 2te Mal galt "Augen zu und durch" . Und wir hatten wieder Glück: wir mussten uns nur noch durch eine völlig verschlammte Unterführung quälen. Das Wasser selber war schon wieder zurückgewichen. Unsere Fahrräder sind eh schon so dreckig, da kommt es auf das bißchen Schlamm mehr auch nicht mehr an.
Wirklich schlimm hat uns getroffen, dass der Splügen-Pass aufgrund eines Hangabganges auf Schweizer Seite bis mindestens Freitag Abend gesperrt bleibt.
Wir hatten uns heute schon gut 200 Hm die Passstrasse hoch gequält um morgen eine gute Startposition für die dann noch kommenden 1600 Hm zum Pass zu haben. Aber leider umsonst. Morgen geht es wieder runter nach Chiavenna um von dort über San Moritz und Davos über die Alpenpässe Maloja und Flüela nach Vaduz zu fahren.
Montag, 28. August 2023
05. Tag: Molino di Basso - Mandello del Lario
Die heutige gut 90 km lange Etappe lässt sich nach dem Wetter in drei Teile untergliedern. Die ersten 30 km waren trocken, der mittlere Teil nass und der Rest eine Katastrophe. Abgesehen vom Wetter war es aber sehr schön, ganz besonders der Radweg am Fluss Adda. Dieser ist wesentlich abwechslungsreicher als derjenige am Po entlang. Es lassen sich dort viele wasserbauliche Errungenschaften entdecken. Angefangen von historischen Wasserrädern über hölzerne Verschlusstore bis hin zu bedeutenden Wasserkraftwerken
Eines davon ist das Kraftwerk Angelo Bertini, das ab 1895 errichtet wurde, 1898 in Betrieb ging und dessen Strom die Einführung eines elektrischen Straßenbahnsystems in Mailand im gleichen Jahr ermöglichte.
Die Anlage ist das erste in Italien gebaute Wasserkraftwerk überhaupt, war zur Bauzeirt das leistungsstärkste Wasserkraftwerk in Europa und das zweitgrößte der Welt hinter dem bei den Niagara-Fällen.
Nach den wasserbaulichen Anlagen begann das letzte Drittel der Etappe. Wir hatten mittlerweile die komplette Regenkleidung übergezogen, leider zu spät um triefendnasse Schuhe zu vermeiden. Wir durchquerten zuhauf meterlange Pfützen, die sich über die gesamte Radwegbreiite erstreckten. An zwei Stellen mussten wir die Räder über frisch vom Sturm umgefallene Bäume tragen.
Weitere zweimal trugen wir die Räder leider vergeblich über eine Betonabsperrumg. Wir wollten eine Tunnelpassage zwischen Lecco und unserem Zielort vermeiden. Der hinter der Betonwand beginnende Trampelpfad endete jedoch bereits nach ca 150 m vor einem unmittelbar am Wasser stehenden Brückenpfeiler, so dass wir leider wieder umdrehen mussten. Was für eine Enttäuschung. So endete die heutige Fahrradetappw noch mit einer aufregenden Tunnelpassage. Für morgen hoffen wir auf besseres Wetter.
Tag 05: Molino di Basso - Mandello del Lario
Der Tag beginnt mit einem weiteren Essensproblem als wir um 7.30 vor der geschlossen Restauranttür auf unser Frühstück warten. Ab 10.00 hatte die Wettervorhersage Dauerregen angekündigt und wir wollten bis dahin möglichst viele Fahrradkilometer geschafft haben. Losfahren ohne Frühstück ist keine Option: wir müssen noch zahlen und ausserdem sind unsere Fahrräder eingeschlossen. Kurz vor 8.00 ruft Falko nervös den Besitzer an und wir hören das Klingeln eines Telefons im Nachbarraum, welches aber keiner annimmt. Um 8.00 kommt dann der Besitzer in Schlafshorts und entschuldigt sich gähnend, dass sie kein Personal finden würden und sagt: 2 minutes.
Und es stimmt: nach 2 Minuten ist das Frühstücksbuffett mit folienverschweissten Croissants, Zwieback und Muffins aufgebaut. Um 8.15 sitzen wir auf den Fahrrädern und bis 10.30 haben wir wunderbare 33 km Fahrradtour geschafft. Dann beginnt der Regen. Und der Regen ist kein Nieselregen sondern es erscheint mir zeitweise einem Weltuntergang. Der wunderbare Flussradweg "Adda" , welcher den Comer See mit dem Fluss Po verbindet ähnelt nun einer riesengroßen Pfütze. Der Radweg geht auf unbefestigten Wegen direkt an dem wunderbaren Fluss Adda entlang. Herrlich bei gutem Wetter, eine Schlammschlacht bei schlechtem Wetter.
Der Radweg ist trotzdem ein Erlebnis. Ein Erlebnis anderer Art erwartet uns dann 6 km vor dem Ziel am Comer See. Wer sich je vorgenommen hat, den Comer See mit dem Fahrrad zu umrunden, dem sei gesagt: lass es!!!!! Es ist mir ein Rätsel, warum der Rad- Verkehr ungeschützt über 4 km über eine 4-spurige Quasiautobahn ohne Seitensteifen mit engen, schlecht beleuchteten Tunneln geführt wird. Will man hier einfach keine Fahrradfahrer?
Egal: der Adda- Radweg war herrlich und den Comer See werden wir auch gut schaffen.
Übrigens: Unser heutiges Mittagessen bestand aus Chips, Croissants und Cookies. Hier ist noch Optimierungspotenzial. Dafür sind wir mit einem guten Abendessen belohnt worden.
Sonntag, 27. August 2023
Tag 04: Casalmaggiore - Molino di Basso
Leider hat es heute weite Teile des Tages geregnet. Unglücklicherweise isr auch meine Regenjacke etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr vollständig wasserdicht. Außerdem ist die Anzahl der Unterstellmöglichkeiten im ländlich geprägten, nahezu baumfreien Gebiet um den Po sehr gering. So mussten wir uns an der überdachten Bushaltestelle, der geräumigen Scheune und unter der Ladenüberdachung vor coop schon sehr genau überlegen, ob wir wirklich eine Pause bräuchten. Insgesamt sind wir heute wieder über 100 km geradelt, davon der erste Teil bis Crenona am Po unter und anschließend gen Norden Richtung Comer See. Den Po hatten wir jetzt schon z×ei Tage, so dass wir über mehr Abwechslung zunächst froh waren. Leider waren die tollen Wege und Pfade im zweiten Teil des Tages durch den vielen Regen sehr aufgeweicht. Dann kam noch ein kleiner Umweg hinzu, weil die ausgesuchte Strecke nicht passierbar war. Am Ende waren wir bereits um 17:20 Uhr im Hotel und froh es geschafft zu haben. Jetzt regnet es immer noch.
04. Tag: Casalmaggiore - Molino de Basso
Unser Start heute beginnt mit einer Erinnerung an die Coronazeit: ein Frühstücksbuffet ohne Selbstbedienung.
In der Regel macht niemand uns die Position "Erster beim Frühstück" streitig. Aber heute morgen stehen schon 2 weitere Gäste an der Frühstücksraumtür als wir 2 Minuten vor Start auftauchen. Und uns wird bald der Grund klar: 2 bemühte aber überforderte Hotelangestellte arbeiten die Gäste einzeln ab, eine ist zuständig für das Essen, die andere für die Getränke. Beide bearbeiten einen Gast gleichzeitig, was der Schnelligkeit nicht zugute kommt. Aber egal: ich hatte dann ein kaltes Ei , was ich nicht wollte, Falko hatte 5 Scheiben Salami die er nicht wollte und Frank hatte keine Salami, die er wollte...
Das war Kapitel 1 des heutigen Essenstheaters.
Kapitel 2: das Mittagessen, welches es nicht gab. Sonntag Mittag in der letzten Augustwoche hängt an gefühlt jedem Cafe, Bar, Ristorante der Zettel "Chiuso 26.08. - 31.08.) ....Und wenn man 14.00 realisiert, dass heute die Küche kalt bleibt, dann haben Sonntags auch die Supermärkte geschlossen. Nach 360gr. (Maxigrösse TropiFrutti) +175gr. (Normalgrösse Schnuller) Haribo haben wir es trotzdem an den Zielort geschafft und haben uns sehr auf ein gigantisches Abendessen in einem sehr gut bewerteten Fischrestaurant gefreut.... Aber es folgt Kapitel 3: "Chiuso 26.08. - 31.08. "......
Es ist dann eine Pizza geworden. Macht auch satt....
04. Tag: Casalmaggiore - Molino di Basso
Die letzten Tage haben wir unter der irren Hitze gelitten, insbesondere am Nachmittag, wenn man spürt, wie die Straße die Wärme abstrahlt.
Dieses Problem haben wir seit heute nicht mehr.
Dieses Problem haben wir seit heute nicht mehr.
Samstag, 26. August 2023
03. Tag: Sermide - Casalmaggiore
Auch heute gab es wieder mal einen großen Erfolge zu feiern: wir haben den heißen Tag tatsächlich überlebt und sind am frühen Abend am Zielort angekommen.
Da ich viel zu kaputt bin, um einen sinnvollen zusammenhängenden Text zu verfassen, schreibe ich in Stichworten, was ich heute gelernt habe:
Supermarkt-Strategie (gelernt, als ich mehr als 8 Flaschen Getränke zu Kasse jongliert habe): wenn wir in einen Supermarkt einfallen, um Getränke zu kaufen, dann ist bei diesem Wetter die Verwendung eines Einkaufswagens sinnvoll.
Auswahl Gaststätte (gelernt beim Abendessen): nein, dort zu essen, wo gleich eine Karaoke Night stattfindet, ist keine gute Idee.
Nachtrag zur Karaoke Night: es wurden fast ausschließlich italienische Lieder gesungen. Die Leute hier sind stolz auf ihre Kultur und leben sie.
Diskussion mit Service-Personal (gelernt beim Abendessen): beim nächten mal werde ich mich bemühen, die Sachen etwas einfacher zu halten. Die Diskussion ist aus dem Ruder gelaufen:
ich hätte gern ein lokales Bier.
Was den für eins, wir gaben mehrere italienische Biere.
Keine Ahnung. Was bevorzugen Sie?
Ich trinke nur deutsche Biere.
Ja, ich zuhause auch.
Warum dann nicht hier?
Weil ich ein lokales Bier trinken möchte.
Also ich empfehle deutsche Biere.
Die Diskussion hat mich nicht weitergebracht. Am Ende habe ich Bier aus Korsika getrunken. Darauf konnten wir uns einigen, sowas wie der kleinste gemeinsame Zähler.
Morgen soll es etwas kälter werden, ich kann es kaum erwarten.
03. Tag: Sermide - Casalmaggiore
Heute waren es weitere 110 km am Po -Radweg entlang. Ein wunderbarer Radweg, solange die Sonne nicht bei über 36°C vom strahlend blauen Himmel strahlt. Auch heute: keinerlei Schatten. Es gibt aber noch weitere Irren, die bei der Mittagshitze auf dem Radweg Fahrradfahren. Heute haben wir 2 Senioren aus Kufstein getroffen, die mit ihren E-Biks nach Rom unterwegs sind. Ihr Konzept: der eine legt die Richtung fest und der andere ruft Stop wenn ihm ein schönes Hotel mit Pool gefällt.
Brückenhighlight des Tages: eine spektakuläre Schwimmbrücke über einen Seitenarm des Po.
Freitag, 25. August 2023
02. Tag: Pomposa - Sermide
Als ich heute morgen um 06:30 vom Wecker geweckt wurde, war ich positiv gestimmt: offensichtlich lebe ich noch. Erstaunlich. Fahrradfahren bei weit über 40°C ist nicht so mein Ding. Ich haben andere Qualitäten auch wenn die bis heute unentdeckt sind. Aber ich scheife ab. Fahrradfahren bei weit über 40°C laut Navi. Kein Spaß. Wie Spinning-Kurs in der Sauna. Macht ja auch keiner. Das Foto ist von heute morgen 06:40, kurz nach dem Wecker. Die Luftfeuchtigkeit draußen lässt mich zweifeln, ob ich in Italien oder Indonesien bin, aber dazu ist keine Zeit. Die kalte Kamera aus dem kühlen Schlafgemach beschlägt sofort, schnell ein Foto von der Morgenstimmung. Dann Frühstücken und weiterfahren. Wir sind ja nicht zu Spaß hier.
02. Tag: Pomposa - Semide
Heute war es zwar nur genauso heiß wie gestern, trotzdem war der Tag am Po eine ungleich größere Herausforderung. Erstens waren wir fernab der Adria (der Po eignet sich nicht zum abkühlenden Schwimmen) und zweitens ist die Landschaft sehr karg, das bedeutet es gab keine Schatten spendenden Bäume am Wegesrand. Dabei fing der Tag heute Morgen mit leicht diesigem Wetter noch sehr vielversprechend an. Der Radweg am Po ist mittlerweile deutlich besser ausgebaut als bei einem anderen Teilstück, das wir im Jahr 2000 befahren hatten. Alles wunderschön, nur leider etwas heiß hier. Wir haben daher wieder eine dreistündigen Mittagspause in einer Cafeteria bei Ferrara eingelegt. Jetzt liegen wir müde im Hotel und freuen uns auf den morgigen Tag.
02. Tag: Pomposa - Sermide
Heute ging es 108 km den Po - Radweg entlang ins Landesinnere. Ein superschöner Radweg mit wenig Autoverkehr auf dem Überschwemmungsdamm des Po. Aber nur für Schlechtwettertage..... Bis 10.00 morgens ist es wunderschön, bis 11.00 Uhr kann man auf dem absolut schattenfreien Radweg erahnen wie es bei über 36°C (laut Wetterdienst) und einem wolkenfreien Sonnentag werden wird. Ab 12.00 platzt dir der Kopf, denn die Sonneneinstrahlung ist kaum auszuhalten. Ich vermisse die schönen, schattigen Pinienwälder von gestern.
Gegen 19.00 kommen wir erschöpft aber glücklich in unserer heutigen Unterkunft an: die Villa Schiavi in Sermide ist ein wunderschön renovierter Gutshof. Der Besitzer hat den Gutshof in Familienbesitz rundum restauriert und es ist wunderschön gelungen.
01. Tag: Rimini - Pomposa
Unser erster Tag auf dem Rad bei unserer diesjährigen Tour war wunderschön und die Strecke sehr abwechslungsreich. So sind wir gleich am Morgen auf einer größeren, gut asphaltierten Straße schnell voran gekommen. Weite Teile sind wir dem Küstenradweg Ravenna-Venedig gefolgt. Abseits der ausgeschilderten Wege war es teilweise so einsam, dass wir das Gefühl hatten, hier ist seit Ewigkeiten niemand her gefahren: Zumindest lagen so viele Hindernisse auf dem Boden und ragten Sträucher in den Weg, dass man sich schnell mal festfahren konnte (Bild). Wegen der hohen Temperaturen haben wir viele Pausen gemacht, so dass wir erst gegen 19 Uhr im Hotel angekommen sind. Die längste Pause gab es nachmittags am Strand. Und der Strand ist hier so toll breit, dass ich mir auf dem heißen Sand bei dem Weg von der Strandbar ins Meer bereits die Fußsohlen ordentlich verbrennen konnte. Ist zum Glück aber nicht weiter schlimm, ich brauche die Füße ja nur zum treten. An zwei Flussmündungen mussten wir noch eine kurze Fähre nutzen. Das hat sehr problemlos geklappt, die Fähren fahren das kurze Stück quasi im Dauerbetrieb immer hin und her. Nun sind wir alle müde und melden uns morgen wieder.
Donnerstag, 24. August 2023
01. Tag: Rimini - Pomposa
Unser erster Fahrradtag beginnt um 8.00 nach einem unerwartet tollen Frühstück: es gibt eine riesige Auswahl an Kuchen und süßen Stücklen. Man kann leider nicht alles probieren, zu groß ist die Auswahl. Wir drei haben uns jeweils für unterschiedliches Gebäck entschieden und waren alle mehr als zufrieden. Mittags haben wir eine sehr gute Piaderia gefunden: ein frischer, warmer Brotfladen mit Füllung. Auch sehr lecker.
Und nach 110 km haben wir eine tolle Radtour mit einem tollen Abendessen beendet. Das darf morgen so weitergehen...
Mittwoch, 23. August 2023
00. Tag: Anreise nach Rimini
Super! Es hat alles geklappt. Wir sind in Rimini! Die Tour kann beginnen. Zuerst haben wir uns in/an der Adria etwas abgekühlt. Morgen starten wir Richtung Norden. Es sollen bis zu 35°C werden , aber dazu morgen mehr.... Heute müssen wir erstmal etwas Schlaf nachholen.
Gutes Nächtle nach Deutschland.
00. Tag: Anreise nach Rimini
Die Positionierungsfahrt nach Rimini erfolgte mit dem weltweiten Marktführer für Erlebnis- und Abenteuerreisen, der deutschen Bundesbahn. Dank der, äh, Interaktion mit dem geschulten Fachpersonal der DB konnten wir unseren Erfahrungsschatz in Sachen Bahnfahren weiter ausbauen.
Beispiel: Reservierung eines Fahrradstellplatzes in einem Zug, der während der Fahrt die Datumsgrenze durchstößt, also am 22. des Monats abfährt, aber den nächsten Bahnhof am 23. des Monats erreicht. Das dann noch in einem Zug, der nach der Buchung über eine andere Strecke fährt als am Tag der Buchung.
Köstlich. Etwas für Genießer.
Leider bin ich kein Genießer.
Wie dem auch sei: wir sind nach etwa 19 Stunden Bahnfahrt in Rimini angekommen und unsere Tagesaufgabe bestand darin, ein möglichst gutes Abendessen zu organisieren.
Seltsam, aber nach 20 Stunden Bahnfahrt ist das Gesäß ähnlich plattgesessen, wie nach 10 Stunden auf dem Fahrrad. Der fehlende Schlaf der letzten Nacht macht es nicht besser.
Heute war der anstrengendste Tag der diesjährigen Tour!
Tag 00: Anreise nach Rimini
Heute muss ich die DB zunächst in Schutz nehmen. Es geht nämlich endlich los. Ich stehe also (abends am 22.08.) in Bochum am Gleis und fahre zunächst nach Dortmund, um dort um 22:36 Uhr in den ICE einzusteigen. Und wie ich mich am Bahnsteig in Bochum so umschaue, fällt mir doch tatsächlich die Ankündigung der großen Zugumleitung auf. Natürlich erst nach genauerem Hinsehen. Also ganz unten links in der Ecke vom Aushang. Wenn man genau rein zoomt, kann man im Kleingedruckten die Worte Sonderfahrplan und Fernverkehr vom 21.08. bis 27.08.23 wirklich erkennen. Und der ICE 619 wird tatsächlich nicht aufgeführt. Also mein Fehler, dass mit das erst so knapp vorher auffällt. Nun gut, man hätte auch einfacher die Züge auflisten können, die gestrichen wurden, aber egal. Man hätte auch auf dem großen gelben Normalfahrplan einen Hinweis geben können, dass dieser erstmal nicht mehr gilt. Aber egal. Also liebe Bahn, erstmal fast alles richtig gemacht. Zumindest aus Eurer Sicht.
Nun geht es weiter. In Dortmund hält also tatsächlich ein Zug, der nun über Solingen statt Bochum fährt. Es sind schon auffällig viele Fahrräder im Zug. Bis auf zwei Plätze alle belegt. Und es werden immer mehr. Zum Glück haben wir ja Reservierungen, so dass nichts schief gehen kann. Dann steigen in Köln zwei Typen ein und blockieren die für Marion und Falko ab Stuttgart reservierten Stellplätze. Leider fahren die auch bis kurz vor München. Und zweitens leider ist der Schaffner sehr streng und hält alle Vorschriften genau ein. Nun gut. Ich spreche die Reservierungsblockierer an. Was passiert? Die haben auch eine gültige Reservierung. Wie kann das sein, liebe Bahn? Verkauft Ihr die Reservierungen zweimal? Also einmal für den ursprünglichen Zug über Bochum und dann nochmal neu, nachdem die Umleitung über Solingen feststand? Einfach als neuen Zug im System eingebucht? Großartig.
Montag, 21. August 2023
Reisevorbereitung Bochum Tour 2023
Bevor ich gleich mit dem Packen beginne, habe ich gerade nochmal die morgige Zugverbindung geprüft und damit gerade noch ein Debakel verhindert. Im April hatte ich eine Fahrt im ICE619 gebucht, der nach damaligem Fahrplan täglich um 22:48 Uhr in Bochum halten sollte. Mittlerweile wurde der Fahrplan wohl geändert und der Zug fährt planmäßig von Dortmund kommend über Solingen weiter. Kein Halt mehr in Bochum. Eine automatische Benachrichtigung von der Bahn dazu: Fehlanzeige! Ich mag mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ich nicht nochmal die Verbindung geprüft hätte ...
Sonntag, 20. August 2023
Reisevorbereitung Tour 2023
Plötzlich? Wieso kommt für Falko der Tourstart wieder mal plötzlich?
Meine Radtaschen sind seid einer Woche fertig gepackt...
Ich freue mich auf unseren Tourstart am Mittwoch 23.08.2023
Reisevorbereitung Tour 2023
Wie jedes Jahr, kommt die Fahrradtour irgendwie plötzlich. Viel zu lange geht man in der Hekteik des Alltags unter und macht sich vor, dass ja noch genug Zeit sei.
Doch dann steht der Tourstart plötzlich vor der Tür, es wird hektisch: Tracks müssen aufs Navi, Werkzeug und Ersatzteile zusammengesucht und Trikots verpackt werden. Damit verbunden sind Fragen wie: wie ging das nochmal mit dem Navi? Werkzeug, welches Werkzeug? Und: wo sind eigentlich die Packtaschen?
Und das alles auf dem letzten Drücker.
Oder kurz: alles so, wie jedes Jahr.
Am Mittwoch, den 23.August 2023 geht es los.
Abonnieren
Posts (Atom)