Heute war mit knapp 1000 Höhenmetern und einer Länge von 85km ein eher ruhiger Tag. Die Landschaft war wieder mal gigantisch, allerdings gibt es in der französischen Schweiz ein Problem: die Leute sprechen französisch. Das macht es für uns schwer, mit ihnen zu reden. Aber von der Sprache mal abgesehen: Schweiz ist Schweiz, was mich zu unserem Hauptproblem bringt: die irren Preise hier.
Es ist nicht einfach, mehrere Tage durch die Schweiz zu radeln, ohne völlig zu verarmen. Insbesondere die Übernachtungskosten sind für mitteleuropäische Verhältnisse gruselig.
Gestern sind wir in Iseltwald gestartet, etwas östlich vin Interlaken. Iseltwald war mal ein verschlafenes, völlig unbekanntes Dorf am Brienzersee, bis dort vor einigen Jahren eine koreanische Netflix-Serie gedreht wurde. Seitdem wird das Dorf von Asiaten überrannt, insbesondere der Steg, der in der Serie in einer Schlusselszene zu sehen ist, dient den Besuchern als Pilgerstätte. Um die Kosten im vertretbaren Rahmen zu halten, haben wir in einem ca. 12qm großen Zimmer einer recht einfachen Absteige übernachtet.
Letzten Nacht haben wir ein Zimmer auf einem Bauernhof gemietet. Das Zimmer war deutlich größer, aber es war halt ein Bauernhof mit Viehhaltung. Und so hat auch die Landluft gerochen.
Heute sind wir in Lausanne 200m den Berg hoch geradelt, um ein Hotel mit bezahlbaren Preisen zu erreichen. Was die Frage aufwirft, wieviel Geld 200 Höhenmeter wert sind. Sicher einige Euro, aber wenn man sich die Preise der Hotels untem am See anschaut, dann wählt man doch gerne die 200 Höhenmetern extra.
So schön es in der Schweiz auch ist: aus ökonomischen Gründen wird es Zeit in Richtung Frankreich zu fahren. Denn hier, am Genfer See ist es selbst den Schweizern zu teuer.