Wenn alle Wege zum gleichen Ziei führen (Rom), dann macht dies die Auswahl des eigenen Weges nicht unbedingt leichter. In Anbetracht der kurzen Etappe heute, entschieden wir uns für den etwas beschwerlichen Weg abseits der Hauptroute. Was zunächst gut über Felder und Wiesen funktionierte, hielt dann an einer mit einem Seil abgespannten Rampe eine körperliche Anstrengung bereit. Hier haben wir die Räder nur einzeln zu zweit herauf bugsiert bekommen. Unglücklicherweise waren im anschließenden Wohngebiet am frühen Sonntagmorgen die mit einem Tor abschließbaren Privatstraßen noch nicht wieder für den Verkehr freigegeben und die erste Alternative führte direkt in einen Vorgarten, deren Besitzerin noch schnell die Toreinfahrt verschloss, bevor wir einfahren konnten. Nach so viel ungewollter Abwechslung haben wir uns dann doch für die klassische Einfahrt über bereits ausgetretene Wege (Hauptstraßen, die aber glücklicherweise von einem Radweg flankiert waren) entschieden.
Dann sind wir endlich in Rom, für mich das dritte Mal. Doch heute haben wir eine Mission zu erfüllen. Das 35. Land zu unserer Europa-Radtour-Liste hinzuzufügen: den Vatikanstaat. Bei einer Klassenfahrt 1988 bin ich bereits einen ganzen Tag durch das Vatikanmuseum geirrt. Beim zweiten Besuch während einer Interrailreise 1991 war der Einlass auf den Petersplatz schon nicht so einfach. Mit Rucksack und kurzer, bunter Hose waren wir zunächst unerwünscht, aber einfaches Herunterziehen der Hosen über die Knie schuf damals Abhilfe. So einfach war es heute leider nicht. Mit dem Fahrrad scheiterten wir schon an der ersten Absperrung, so dass wir die erste Hürde nur getrennt passieren konnten. Für die zweite Absperrung auf das Zentrum des Petersplatzes waren wir dann wohl schon zu spät, da das Mittagsgebet bereits angefangen hatte. Nach eingehender Kontrolle über Google-Maps waren wir uns sicher, zweimal zumindest 10 Meter hinter der Grenze zum Vatikanstaat gestanden zu haben. Die Mission war also erfüllt, auch wenn die Fahrräder draußen bleiben mussten ....
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