Mittwoch, 3. September 2025

Tag 12: Villefranche de Rouegue - Aurillac

Nach knapp 110 km und 1.400 Höhenmetern sind wir in Aurillac in der Region Auvergne-Rhône-Alpes im Zentrum Frankreichs angekommen. 

Es handelt sich um eine Stadt, die ich nicht unbedingt ein zweites Mal besuchen muss. Viele Geschäfte und Restaurants haben dauerhaft geschlossen oder deren Scheiben wurden eingeschlagen und nur notdürftig mit Holzbrettern gesichert. Grund dürfte auch das alljährliche Theaterfest im August sein, bei dem es dieses Jahr zu erheblichen Ausschreitungen gekommen war. 
Die Etappe war heute wunderschön: bei herrlichem Wetter und ohne Regensorgen sind wir nach der Stadtausfahrt von Villefranche zunächst über kleine Nebenstraßen, dann an einem malerischen Fluss und schließlich über einen seichten Berg mit im Schnitt moderaten 3 % Steigung gefahren. 
Für morgen rechnen wir zumindest beim Wetter mit einer Verschlechterung, was 3 Gründe hat: a) die Wettervorhersage lässt nichts Gutes erahnen, b) Aurillac zählt zu den kältesten Städten Frankreichs und c) die Stadt war im 19. Jahrhundert bekannt für ihre Regenschirmproduktion – noch heute ist sie als „Hauptstadt des Regenschirms" bekannt. Einen solch begehrten Titel holt man sich auch in Frankreich nicht ohne Grund  ..  

Tag 12: Villefranche-de-Rouergue - Aurillac

Aurillac, unser heutiger Zielort, liegt auf über 600 Hm und damit war schon beim Frühstück klar: könnte heute etwas anstrengender werden. Aber die zurückgelegte 110 km Strecke mit insgesamt knapp 1400 Hm erweist sich als angenehmer als erwartet. Vormittags geht es über weite Strecken an einem wunderschönen Fahrradweg am Fluss L`Algouse entlang und nachmittags fahren wir bei angenehmen 2 bis 4% Steigung auf neu asphaltierter Fahrradstrecke am Fluss La Ranche hoch nach Aurillac. Grossteils Autofrei und durch Waldgebiete, so dass wir viel Schatten vor der heute intensiven Sonne hatten. Alles in allem: ein perfekter Fahrradtag, auch wenn die Beinmuskulatur mal wieder stark beansprucht wurde.

Tag 12: Villefranche-de-Rouergue - Aurillac

Die letzten Tage waren anstrengend, der heutige erst recht. Wir frühstücken um 07:30, um 08:30 sitzen wir auf den Rädern und fahren los - das Trikot schwitzt nicht von selbst. Das Garmin zeigt am Abend stolze 108km und rund 1400 Höhenmeter. 
Auch heute ist es eine Art Flusskreuzfahrt: wir starten in Villefranche-de-Rouergue am Fluss Aveyron und fahren zwei Flüsse weiter zum Le Lot. Alles Flüsse, die von Ost nach West fließen, während wir von Süd nach Nord fahren.
Weiter geht es nach Maurs, von wo aus wir dem Flüsschen La Rance folgen. Eigentlich ist es nur ein Bach, dessen Verlauf eine kleine Straße folgt. Da solche Gebirgsbäche dazu neigen, ständig bergab zu fließen, geht die Straße ständig bergauf.
Erfreulicherweise ist alle 1000m ein Schild installiert, dass die absolute Höhe und die Steigung auf dem nächsten Kilometer angibt. Wir starten in Maurs auf einer Höhe von 240m und folgen dem Bach Le Rance bis auf 721m Höhe. Immerhin fast 500 Höhenmeter am Stück. 
Am Abend erreichen wir Aurillac in der Auvergne. Aurillac hat eine Städtepartnerschaft mit Bocholt - nach kurzem Rundgang habe ich den Eindruck, Gelsenkirchen oder Duisburg wären passender.

Tag 12: Villefranche de Rouegue - Aurillac

Nach knapp 110 km und 1.400 Höhenmetern sind wir heute in Aurillac in der Region Auvergne-Rhône-Alpes im Zentrum Frankreichs angekommen, einem Ort, den ich nicht unbedingt ein zweites Mal besuchen muss. Es war schwer genug, heute Abend ein Restaurant zu finden, da ein Großteil der bei Google gelisteten Restaurants entweder schon wieder dauerhaft geschlossen ist oder komplett ohne Gäste auskommen muss, was uns eher skeptisch zurücklässt. Außerdem sind in einigen Geschäften die Scheiben eingebrochen umd nur notdürtig mit Holzbrettern gesichert. 
Ehrenhalber kann hier nicht unerwähnt bleiben, dass die Stadt in den letzten 2 Monaten auch richtig Pech hatte. Zunächst gab es am 7. Juli 2025 eime Bienenattacke bei der innerhalb von rund 30 Minuten insgesamt 24 Personen verletzt wurden, davon drei in kritischem Zustand. Dramatischer waren jedoch Verwüstungen im Zusammenhang mit dem alljährlichen Festival International de Théâtre de Rue am 20. und 23. August 2025.  Das Festival zieht rund 3.000 Künstler und etwa 180.000 Zuschauer an, wurde jedoch von 300 maskierten Personen heimgesucht, die mit der Polizei in Auseinandersetzungen gerieten. Es wurden schwere Sachbeschädigungen begangen, die heute noch sichtbar sind 
Trotzdem haben wir am Le Square noch ein Restaurant gefunden, in dem wir fut zu Abend gegessen haben. Vor allem die Vorspeisenplatte aus lokalen Wurst- und Käsesorten sowie die Creme Brullee mit wird uns 

Heute hatten wir super Wetter, etwas skeptisch sind wir aus 3 Gründen für morgen: Die



Dienstag, 2. September 2025

Tag11: Albi - Villefranche-de-Rouergue

Gut 1100 Hm und 78 km Fahrradstrecke: das klingt gar nicht so viel für einen Fahrradtag. Dennoch brennen unsere Oberschenkel. Es liegt wahrscheinlich daran, dass wir unsere Strecke quasi senkrecht zu den Flusstälern gelegt haben: es geht den ganzen Tag nur "auf und nieder". Und da wir Haupstrassen meiden sind viele (kurze aber heftige) Anteile mit 10% Steigung oder mehr dabei. Das geht auf die Oberschenkelmuskulatur und die Ausdauer. Bei mir wird auch Arm- und Schultermuskulatur durch das Hochschieben trainiert. Frank und Falko schaffen (fast) alles zu fahren. Ein Anteil mit über 10% bergab auf unasphaltierter Strecke meiden wir und nehmen stattdessen lieber die Hauptstrasse: bergab schieben lehnen wir alle 3 ab.
Trotzdem: ein toller Tag!

Tag 11: Albi - Villefranche-de-Rouergue

Heute sind wir 77km gefahren - klingt wenig, aber angesichts der knapp 1200 Höhenmeter reicht's mir für heute dann auch. Zum Wetter: geregnet hat es nur beim Abendessen, während wir im Trockenen saßen. Mehr Positives lässt sich über das Abendessen nicht sagen. Doch zurück zur heutigen Etappe:

Bei der Stadtausfahrt von Albi gab es nochmal einen schönen Blick zurück auf Kathedrale und Altstadt. 

Unterwegs war es landschaftlich anspruchsvoll, wir fahren senkrecht von Flusslauf zu Flusslauf: das bedeutet ständiges bergauf und bergabfahren. Gegen Mittag gelingt es uns, in Laguepue etwas zu essen zu finden, bevor es den nächste Hügel zu erklimmen gilt.
Zum heutigen Etappenziel Villefranche-de-Rouergue ist anzumerken, dass hier ein stolzes, unbeugsames Völkchen zu leben scheint: man hat einen Bauernaufstand wegen hohen Geldforderungen angezettelt, den gesandten Stadthalter von Heinrich dem 4. abgemurkst, die Truppen der heiligen Liga vertrieben und auch sonst keine externe Führungskraft geduldet. Irgendwie sind mir die Eingeborenen sympathisch. Darauf stoßen wir heute an.
Die Stadt Villefranche-de-Rouergue ist Trägerin der Auszeichnung 'Drei Blumen'. Was auch immer das bedeutet: Macht mit der Information, was Ihr für richtig haltet. Prost.

Tag 10: Castelnaudary - Albi

Mit 100km und knapp 800 Höhenmetern wieder eine überdurchschnittlich anstrengende Etappe - wie alle Etappen dieses Jahr. 
Das Wetter ist besser als befürchtet: wir fahren ohne Regen los und kommen ohne Regen an. Dazwisch haben wir die Regenjacken mehrfach an und ausgezogen, doch so richtig nass sind wir nicht geworden.
Ein Großteil der heutigen Etappe folgt einer ehemaligen Bahntrasse, die zurückgebaut und zu einem Radweg umfunktioniert wurde.

Ärgernis des Tages war der Matsch des Grauens bei km 75: auf einer Länge von knapp 50m ist der Weg durch Regen aufgeweicht und vermatscht. Der bindige Boden klebt am Rad fest und verstopft alles. Selbst beim Schieben kleben nach wenigen Schritten tellergroße Matschklumpen unter den Schuhen.
Vor Ort versuchen wir, den größten Dreck zu entfernen, der Rest, so denken wir, fällt von alleine ab - doch das stimmt nicht: der Matsch härtet zu Ziegelstein aus. 
Weiter geht's nach Albi (~50.000 Einwohner), einer dieser geschichtsträchtigen französischen Städte, die mir bis gestern noch völlig unbekannt waren.