Sonntag, 7. September 2014

17. Tag: Dubrovnik - Frankfurt

Der Urlaub ist leider vorbei. Die Abreise aus Dubrovnik hat sich problemlos gestaltet: 20 km mit dem Fahrrad zum Flughafen - davon die Hälfte auf der alten autofreien Küstenstraße. 
Die alte Küstenstraße führt mit geringer Steigung an die zur neuen Küstenstraße, ist aber im Bereich der Einmündung durch eine Leitplanke abgesperrt. Aber für Fahrradfahrer sind Leitplanken kein unüberwindliches Hindernis. Danach erfolgte ein unproblematischer Check-In und eine pünktliche Ankunft in Frankfurt am Samstag spät abends. Wir sind sehr müde, aber auch sehr zufrieden. Es war ein toller Urlaub. Nun beginnt die Vorbereitung für nächstes Jahr.
Vielen Dank noch für die vielen Kommentare, wir haben uns sehr darüber gefreut!

Freitag, 5. September 2014

16. Tag: Neum - Dubrovnik

Das Ziel der Tour 2014 ist erreicht. Für den heutigen Tag habe ich eine besondere Überraschung vorbereitet: Einen Energy-drink mit unserem neuen Logo als Aufdruck.

16. Tag: Neum - Dubrovnik

Aufgrund der vielen Höhenmeter der letzten Tage haben wir uns heute ohne viel Schnickschnack durchs Gebirge ausschließlich auf der Küstenstraße in Richtung Dubrovnik bewegt. Mittagessen gab es in einem kleinen Restaurant am Meer.

Kurz vor Dubrovnik sind wir über die Franjo-Tuđman-Brücke gefahren, immerhin 518 m lang.

Dubrovnik war recht voll, da die 8000 Passagiere der beiden Kreuzfahrtschiffe (im Bild rechts hinter Frank) die Stadt geflutet haben. Es sieht so aus, daß das stolze Dubrovnik, das 1416 als erster Stadtstaat die Sklaverei abgeschafft hat, das 1776 als weltweit erster Staat die Unabhängigkeit der vereinigten Staaten von Amerika anerkannt hat und bis 1808 als Stadtstaat nie aufgegeben hat und unabhängig blieb, heute vor den amerikanischen Touristenmassen kapituliert.

16. Tag: Neum - Dubrovnik

Nach 4 anstrengenden Etappen stand auf unserem Programm heute nur gemütliches Einrollen nach Dubrovnik. 

Um weitere Höhenmeter zu vermeiden, entschieden wir uns für die einfachere Variante über die Küstenstraße. So wurden es nur ca. 65 km und gut 600 Höhenmeter und uns blieb genug Zeit für eine ausgiebige Altstadtbesichtigung in Dubrovnik. Da Dubrovnik jedoch wahrscheinlich jeder zweite Kroatienurlauber besichtigt, die Stadt gleichzeitig aber auch von vielen Kreuzfahrtschiffen angesteuert wird, war es in der Altstadt unangenehm voll. Also nicht jedermanns Sache ...

Donnerstag, 4. September 2014

15. Tag: Mostar - Neum

Wir hatten ein schönes Hotel in der Alstadt von Mostar. Die Altstadt ist komplett saniert und sehr schön. Ausserhalb sind die Kriegsfolgen aber immer noch sichtbar, viele zerstörte Häuser prägen meinen Eindruck von Mostar. Auch die deutlich Trennung in einen christlichen und einen moslemischen Teil Mostars ist sehr auffällig. Die Trennung bildet der Fluss Neretva. Auf der einen Seite hohe Kirchtürme und auf der anderen Seite Minarette.
Das Kreuz als christliches Symbol sollte uns den ganzen Tag begleiten. Häufig ist ein großes Kreuz an exponierter Stelle z. B. auf Hügeln aufgestellt. Auch auffällig, das wir oft die kroatische Fahne an Häusern, über Strassen oder als Grafitti gesehen haben.
Um den Autoverkehr zu entgehen sind wir auf der Fahrt nach Neum auf schmalen Nebenwegen gefahren.

Das war landschaftlich wieder einmal wunderschön, aber so menschenleer, dass wir schon wieder nur Chips und Kekse zu Mittag gegessen haben. Gegen 15.00 Uhr sind wir fernab von jeder Ansiedlung an einem kleinen Tante Emma-Landen  vorbeigekommen, den die Inhaberin netterweise für uns geöffnet hat.

Die Steigungen der Nebenstrassen war für mich grenzwertig. Die Fahrt nach Mostar war durch hauptsächlich moderate, längere Steigungen geprägt. Die gefahrenen Höhenmeter heute waren ähnlich im Vergleich zu gestern, aber gefühlt viel anstrengender. Der Regen auf den letzten 20 km hat dann seinen Teil dazu beigetragen, dass es trotz der nur 91 km Länge eine anstrengende Etappe wurde.

15. Tag: Mostar - Neum

Bei bestem Wetter haben wir Mostar verlassen. Die ersten 12 km waren eben und wir kamen derart zügig voran, dass eine  zeitige Ankunft in Neum möglich schien. Ja, mehr noch: eine so frühe Ankunft, dass wir vor dem Abendessen duschen können.

Insgesammt waren heute mehrere Anstiege zu bewältigen. Auf den Nebenstraßen war jedoch nur wenig Verkehr, so dass die Anstiege erträglich waren, obwohl wir uns mehrfach in Serpentinen den Berg hochquälen mussten.

Ab dem Ort Stolac wurden die Folgen der kriegerischen Auseinandersetzungen in der jüngeren Vergangenheit unübersehbar. Am Wegesrand liegen unzählige Gräber und Gedenktafeln von gefallenen Soldaten, den Inschriften nach alles junge Männer, keiner älter als 40. Im weiter Verlauf warnten Schilder vor Landminen. 

Das Gelände links und rechts der Straße ist noch immer nicht geräumt, wir haben sicherheitshalber die asphaltieren Bereiche nicht verlassen. Hier gilt: austreten ohne drauftreten.
Am frühen Nachmittag hat sich der Wetterbericht mit der vorhergesagten Regenwahrscheinlichkeit von 80% dann noch bewahrheitet. Wegen heftigem Regen haben wir eine längere Pause gemacht, diesmal zum Glück nicht in einer Ruine sondern in einem bequemen Cafe.

Den Regen haben wir uns 30 Minuten angeschaut, in der Hoffnung auf Besserung. Dann nochmal 30 Minuten. Nach 90 Minuten haben wir akzeptiert, dass es so schnell nicht besser wird und sind trotz Regen weiter. Jetzt ging es hauptsächlich bergab an die Küste nach Neum. 
Neum ist die einzige Küstenstadt von Bosnien Herzogowina. Das kroatische Staatsgebiet ist hier durch einen 8 km breiten Korridor unterbrochen, der zu Bosnien Herzogowina gehört, was die Region um Dubrivnik zu einer Enklave macht. Kroatien plant, den Korridor durch eine Brücke zu überbrücken, aufgrund des Protestes ist auch ein Tunnel im Gespräch. Ich gehe davon aus, dass bezüglich der Grenzführung in dieser Region das letzte Wort noch nicht gesprochen ist.

Mittwoch, 3. September 2014

14. Tag: Baška Voda - Mostar

Von Baška Voda mussten wir zunächst 10 km der Küstenstraße bis nach Makarska folgen. Ursprünglich hatte ich die gestrige Etappe bis Makarska geplant, aber das wären etwa 140 km geworden, viel zu viel. Unterwegs haben wir an einer Autowerkstatt angehalten und nach etwas Öl für die stark beanspruchten Fahrradketten gefragt. Kettenöl gabs nicht, aber im Notfall tut es auch Motoröl.

Anschließend sind wir ins Landesinnere abgebogen. Das bedeutete zunächst das Überwinden des Küstengebirges, eng am Fels ging es rauf auf etwa 600 m Höhe.

Die Steigung war durchaus erträglich, so war der Anstieg schnell geschafft. Naja, zumindest so schnell, wie man 600 Höhenmeter eben so schafft. Von oben bot sich ein toller Blick auf das Meer.

Nach dem Mittagessen sind wir nach Bosnien Herzogowina eingereist. Nach der Einreise ging es im Zickzack-Kurs über schmale Nebenstraßen weiter, quer durch eine landwirtschaftlich genutzte Tiefebene.

Hier trafen wir Antonio, Dario und Diego aus Italien. Die drei sind mit der Fähre nach Dubrovnik übergesetzt und fahren auf Umwegen bis Split und nehmen von dort die Fähre zurück nach Italien.

Anschließend musste noch ein weiterer Anstieg überwunden werden und nach 104 km und 1450 Höhenmetern sind wir in Mostar angekommen. Vor dem Hintergrund der letzten Etappen gehen wir dazu über, die Anstiege in Höhenkilometer zu messen.
Übrigens: Der Wiederaufbau der berühmten Brücke Stari Most über den Fluss Neretva wurde im gleichen Jahr begonnen wie unsere Radtour.




Dienstag, 2. September 2014

13. Tag: Drinovci - Baška Voda

Ein anstrengender aber toller Tag heute. Auf kleinen Nebenstraßen hat uns Falko im Landesinneren durch wunderschöne Täler und Schluchten geführt. 

Obwohl wir heute die 500 m ü. NN nicht überschritten haben sind wir in der Summe fast 1500 Hm gefahren: es ging den ganzen Tag auf und ab.

Dafür sind wir mit spektakulären Landschaften und fast keinem Autoverkehr belohnt worden. Die Gegend ist so menschenleer, dass wir erst gegen 14.00 einen kleinen Supermarkt für unser Mittagessen gefunden haben. 

Nach unserem letzten Anstieg hatten wir zu Ende dann einen wunderbaren Blick aus 300 m Höhe auf die Adria.

Das Wetter war heute übrigens ideal zum Radfahren: kein Regen und immer leicht bewölkt.
Jetzt sitzen wir beim Abendessen und wenn ich meine beiden müden Mitfahrer so ansehe, dann würde ich das so beschreiben: ich habe  den Tag sehr genossen, Frank und Falko haben den Tag überlebt.

13. Tag: Drinovici - Baška Voda

Das Hotel lag knapp über 250m und die Straße verlief heute morgen ebenfalls auf dieser Höhe. Blöd nur, dass die Brücke über den Fluss Čikloa über 120 m tiefer in das Plateau eingeschnitten liegt. Also in Serpentinen runter und gleich wieder rauf.

Im weiterenVerlauf sind wir über kleine Nebenstraßen nach Osten gefahren. Hier ist touristisch nichts los, dafür ist die Landschaft um so schöner.

Höhepunkt und zugleich tiefster Punkt des heutigen Tages war der Abschnitt entlang des Flusses Cetina. Bekannt ist der Fluss durch die 1965 hier entstandenen Aufnahmen des dahinschießenden Flosses in dem Karl-May-Film "Der Ölprinz". Überquert haben wir des Fluss auf einer Höhe von 60 m. Anschließend ging es nochmal hoch zur auf 290 m Höhe liegenden Passhöhe zur Adria. 1480 Höhenmeter und 128 km Etappenlänge haben allerdings ihr Tribut gefordert. Es ist spät geworden, die Küste empfängt uns in der Abenddämmerung.



13. Tag: Drinovci - Baška Voda

Glücklicherweise hatten wir heute erheblich mehr Glück mit dem Wetter als gestern. Zwar sahen die dunklen Wolken des Öfteren bedrohlich aus, aber es blieb während der Fahrt trocken. 

Dafür war die heutige Tagesetappe recht anstrengend: 128 km und 1480 Höhenmeter. Aber die haben sich gelohnt. Wir sind auf kleinen Nebenstraßen durch schöne Schluchten und Täler gefahren und hatten nach dem Schlussberg eine fantastische Aussicht auf die Adria.

Montag, 1. September 2014

12. Tag: Zadar- Drinovci

Ich mache es kurz, da ich zu müde, zu kaputt und zu betrunken bin um einen brauchbaren Blog zu schreiben: der Dauerregen war eine Katastrophe, der Gegenwind/-sturm war eine noch größere Katastrophe, und trotzdem bin ich total zufrieden. Die Wasserfälle Rośki Slap im Nationalpark Krka sind trotz Regen wunderschön - und wegen Regen touristenfrei - und in unserem Hotel (Landgut Skelin: sehr zu empfehlen) haben wir den Essensempfehlungen des Inhabers vertraut und sehr, sehr gut gegessen: ich bin heute ein Fan von Dalmatischem Schinken, Dalmatischem Käse und Dalmatischem Rotwein geworden.

12. Tag: Zadar - Drinovci

Mann, oh Mann, das Wetter heute war zum Radfahren mal gar nicht geeignet. Trotz der äußeren Umstände sind wir aber auf 105 km und knapp 1000 Höhenmeter gekommen.
Beim Frühstück (in einer Kaffee-Bar, das Hotel hatte heute ja seinen freien Tag) hat es geregnet, am Horizont zeichneten sich aber üble Gewitterwolken ab.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung wussten wir uns mit einem Trick zu helfen: wir haben unser komplettes Regenzeug angezogen, von Regenjacke über Regenhose bis zu den Überschuhen. Normalerweise lockt dies die Sonne raus. Und es hat auch diesmal funktionert: bis 12:00 sahen wir links, rechts und hinten Gewitterwolken, wir selbst befanden uns jedoch außerhalb des Gewitters. Auf der Straße stand jedoch auffällig viel Wasser, in einigen Bereichen mussten wir durch überflutete Abschnitte fahren.

Um 12:00 setzte dann heftiger Regen ein, eigentlich war es kein Regen, es hat aus Kübel geschüttet. Als dann 400 m neben mir ein Blitz in einen Sendemast eingeschlagen ist, war Schluss mit lustig: wir sind sofort in eine Rohbauruine geflüchtet und haben aus dem sicheren Schutz das Gewitter beobachtet. Manchmal hatte man drei Blitze zeitgleich im Blick, das Donnergrollen setzte sich minutenlang fort.
So standen wir 2,5 Stunden dort rum und haben Zeit investiert, die später am Abend fehlen sollte. Die Einzelheiten über Sturm, Gewitter und Regen hat Frank ja schon erwähnt.
In all dem Ungemach gab es aber auch Positives: da bei dem Wetter kein Mensch die Wasserfälle von Roški Slap besucht, hatten wir einen exklusiven Blick. Und in der untergehenden Sonne schimmerten die Felsen der Schlucht goldgelb im Regen.

12. Tag: Zadar - Drinovci

Für die Region Zadar waren heute 50 mm Regen vorhergesagt. Das ist nicht wenig. Außerdem waren Gewitter und starker Wind angesagt. Es war also alles andere als eine angenehme Tagesetappe zu erwarten. Da waren wir schon fast euphorisch, als wir nach dem Frühstück, zwar in voller Regenbekleidung, aber bei nur leichtem Regen starteten. Und nach wenigen Kilometern hörte der Regen auch noch ganz auf. Von den schlimmen vorhergesagten Dingen hatten wir vorerst nur mit gehörigem Gegenwind zu kämpfen. Es sah aus, als hätten wir unverschämtes Glück: Um uns herum tiefschwarze Wolken und Donnergrollen, aber wir fahren im Trockenen, nur die Straßen sind nass und mit tiefen Pfützen übersät. So blieb es leider nur bis km 40. Mit einem Schlag setzte auch über uns der Starkregen ein. Wir flüchteten in einen nahegelegenen Rohbau und harrten dort zweieinhalb Stunden aus. 

Blitze, Donner und Regenguss waren furchterregend. Nach dem starken Gewitter, aber noch bei deutlichem Regenfall, machten wir uns wieder auf den Weg, schließlich wollten wir unser Tagesziel noch erreichen. Regen und Gegenwind waren eine Qual. Nach 20 km Regen erreichten wir endlich einen Supermarkt. Bei diesen äußeren Umständen reichten ein bloßes Kakaogetränk sowie eine Rolle Schokokekse zur Erzeugung von Glücksgefühlen. Weiter ging es in den Nationalpark mit den Wasserfällen von Krka. Eine tolle Gegend, aber bei dem Wetter kaum zu genießen. Gegen 20:20 Uhr erreichten wir endlich das Hotel. Ein schlimmer Tag. Aber wir erinnern uns: in Schweden war es schon mal schlimmer. Im Hotel wurde es aber versöhnlich: Wir haben ein tolles Zimmer und bereits ein leckeres Abendessen hinter uns. Draußen pfeift allerdings noch der Wind. Hoffen wir auf besseres Wetter morgen.